// unerhört gehört ////
Auch wenn der Eiserne Vorhang so gut wie unüberwindbar war, drangen die Wellen des Österreichischen Rundfunks ORF selbst in das verbotene Territorium östlich der Landesgrenze vor. Empfangen werden konnten österreichische Radio- und Fernsehprogramme im Großteil der Westslowakei, mitunter bis zu hundert Kilometer von der Grenze entfernt. "Nicht wenige Slowaken erlernten während des Kommunismus durch den ORF die deutsche Sprache und waren mitunter über Österreich besser informiert als über das eigene Land. Und nicht zuletzt war es auch der ORF, über den die Welt von der Kerzen-Demonstration vom 25. März 1988 erfuhr, die größte öffentliche Aktion der slowakischen Dissidenz vor der Revolution", schreibt Simon Gruber in seinem Beitrag zum Bericht '20 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Österreich und der Slowakei'.(1)
Die österreichische Lektorin Ingrid Blasge hat zu diesem Thema an der Pädagogischen Fakultät der Comenius Uni in Bratislava ein bemerkenswertes Projekt durchgeführt. Ziel war es, mit ihren Studentinnen zu ergründen, wie die Rundfunkwellen aus Wien vor 1989 von Menschen in Bratislava empfangen bzw. wahrgenommen wurden und in wie weit und ob sie diese beeinflusst haben. Um dies in Erfahrung zu bringen, führten ihre Studentinnen Interviews mit Zeitzeugen durch. Herausgekommen ist ein einzigartiges Spektrum von Geschichte und Geschichten, das nicht zuletzt auch einen Eindruck vom Leben der Menschen im Osten von Stadlnova vor der Wende vermittelt. Ingrid Blasge hat für uns die Fragen und Antworten in Themenbereiche gegliedert und zu einem gemeinsamen Textdokument zusammengefügt, das HIER zum Download bereitsteht.
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(1) Gruber, Simon et al.: Dve dekady slovensko-rakuskych vztahov - Zwei Jahrzehnte österreichisch-slowakische Beziehungen. Bratislava: Vyskumne centrum Slovenskej spolocnosti pre zahranicnu politiku, 2013
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